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Fazit zur Deutschlandtour 2017 von der Hornisgrinde nach Hamburg

Die Tour “Einmal längs durch Deutschland” liegt nun hinter uns. Prompt kam unisono: “Uns fehlt etwas!” Auch wenn wir noch drei Tage Hamburg genossen, so merkwürdig war das Gefühl, nicht mehr seinen Weggefährten, das Bike,  unter sich zu haben. Vor allem verändert sich die Perspektive wieder als Fußgänger. Es fehlt der Überblick, der Ausblick und der Innenblick…Man bewegt sich noch langsamer, als man es schon mit dem Fahrrad getan hat. Aber den Weg “Zurück zur Langsamkeit”, ob mit Bike oder als Fußgänger, hat gut getan. Das spürt man, wieder im Alltag angekommen, vor allem an der Hektik, die einen allerorts umspült. Steigt man ins Auto und fährt zum Einkaufen, so gleitet die Landschaft im Turbomodus vorbei und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Die Bilder der Reise sind aber immer präsent und tauchen ständig im Bewusstsein auf. Davon lässt sich eine Weile zehren.

Bei mir hat sich vor allem als Autofahrer das Verständnis für Radfahrer immens gesteigert. Mein Bewusstsein ist nun für die Belange der Radfahrer äußerst geschärft. Sie haben nämlich stets im Duell Auto gegen Bike das Nachsehen. Wie oft wurde mir auf der Tour absichtlich der Weg abgeschnitten, wurde überholt, obwohl es zu gefährlich war, meine Vorfahrt missachtet und meine Angst geschürt, das Fahrzeug prescht jetzt gleich ohne Rücksicht auf Verluste aus der Einfahrt raus. Als Fußgänger achte ich in Zukunft noch stärker darauf, dass ich Radfahrer nicht behindere oder gar auf dem Radweg stehe oder gehe. Wie oft musste ich die Klingel betätigen, Fußgänger slalomfahrend umgehen, sie zur Rücksichtnahme animieren.

Das Wichtigste, das ich gelernt habe, ist aber, dass Menschen in gleichen Situationen völlig anders reagieren, Gastfreundschaft so oder so ausgelegt werden kann und es für jedes Problem eine Lösung gibt. Vor allem aber wurde mir bewusst, dass man wenig braucht um glücklich zu sein. Wenn ich in Zukunft auf Reisen gehe, bedenke ich, dass ich nicht drei Koffer brauche und fünf Paar Schuhe. Ich hatte auf der Tour zwei Gepäcktaschen, aus denen es sich wunderbar leben ließ. Ich hatte die wichtigste Person in meinem Leben dabei und die schönste Landschaft um mich herum, die man sich nur denken kann. Mehr braucht man nicht, um glücklich zu sein. Gut, als Technikfreak auf Handy und Tablet wollte ich dennoch nicht verzichten, aber es hätte auch funktioniert, wenn man den Spruch einer Hamburger Outdoorlounge beherzigt hätte: “Stell dir vor, es wäre 1995!”

Was die Tourenplanung anbelangt, so wissen wir nun, dass wir akribischer vorgehen müssen. Beim Fahren kommt es dann schon auf die Tageskilometer an. Es macht einen gravierenden Unterschied, ob man 138 Kilometer oder lediglich 80 vor sich hat. Da waren wir sehr, sehr naiv, aber aus der Erfahrung wird man klug. Auch würden wir uns zwischendurch einen Pausetag ohne Bike gönnen und ein Ersatzakku wäre auch hin und wieder nicht schlecht gewesen. Aber leider sind die Teile auch immens teuer und schwer (3Kilos).

Zusammengefasst hat sich die Tour mehr als gelohnt. Sie war sicherlich nicht die erste und letzte. Ideen schwirren schon viele in meinem Kopf herum, welche Routen wir als nächste in Angriff nehmen könnten. Ihr dürft gespannt sein!

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