Allgemein, Produkttesting

SQlab Innerbarends 411

Ein neues Bike impliziert für mich auch immer gleich die Anbringung von „Hörnchen“. Da Barends, wie sie mittlerweile heißen, so aussehen wie Hörner, bezeichnete man diese früher liebevoll als „Hörnchen“. Ich liebe Lenkerhörnchen, seit ich mit dem Biken vor 20 Jahren angefangen habe. Sie ermöglichen mir einfach immer mal wieder die Griffposition zu wechseln, was Hände und Schultern gerade bei längeren Touren deutlich entlastet. Die Hände können sich wieder wunderbar entspannen. Man kann sie auch ziemlich weit nach vorne geneigt positionieren und hat auf diese Art und Weise die Möglichkeit, zwischen komfortabler und sportlicher Sitzposition zu wechseln. Sie werden an das Endes des Bars, also des Lenkers montiert.
Nun kann man einwenden, dass Barends uncool sind und aus der Steinzeit des Mountainbikens stammen. Ja, es stimmt, dass man „Hörnchen“ im Laufe der Zeit immer seltener gesehen hat. Die geraden Lenkstangen wurden weniger und hochgezogene Lenker immer mehr, sodass die Barends wieder so gut wie von der Bildfläche verschwanden.

Die Entwicklung, dass die Lenker dann immer breiter und flacher wurden und somit bei einem mit Barends versehenen Lenker das Greifen mehr als unbequem macht, trug auch nicht zum Comeback von Lenkerhörnchen bei. Ergonomisch sinnvoll wären in diesem Fall aber Barends. Zum Glück gibt es aber für Barends-Fans und auf Ergonomie ausgerichtete Mountainbiker eine ausgezeichnete Lösung, die Innerbarends. Bei meiner Suche nach solchen stieß ich auf die SQlab Innerbarends 411. Da ich auf meinem Hybridbike bereits einen Sattel von SQlab montiert habe und mit diesem mehr als zufrieden bin, stand der Bestellung dieser Lenkerhörnchen ohne zu zögern nichts im Wege. Ich machte mir also ein vorgezogenes Ostergeschenk.

Der erste Anblick der „Stummelchen“ nach dem Öffnen der Schachtel, so muss ich zugeben, war befremdlich. Diese Barends sollen für eine natürliche Handstellung und eine komfortable Griffposition sorgen?

Nun gut, der Praxistest würde es zeigen! Die Montage der Lenkerhörnchen ist denkbar einfach. Sie erfolgt direkt an der Innenseite der normalen Griffe. Dadurch muss die Bremse und Schaltung ein paar Zentimeter nach innen verlegt werden.

Nun montiert man die Griffe ab und kann dann bequem die Innerbarends anklemmen.

Der beigelegte Montagekleber, der am Lenker aufgebracht wird, sorgt für den festen Halt der Innerbars. Das Endergebnis nach der Anbringung der innen liegenden Lenkerhörnchen sieht dann so aus:

Man könnte meinen, da hat jemand die Lenkerhörnchen falsch angebracht. Hinter der Stirn mancher, denen ich während meiner Ausfahrten begegnet bin, war das wohl auch der Gedanke. Aber allen Skeptikern zum Trotz muss ich sagen, die Investition in die Hörnchen hat sich gelohnt. Die Hände und Handgelenke bleiben total entspannt. Auch dass die Hände nicht so weit nach außen greifen müssen und die Arme dadurch gekickt sind, sorgt für eine entspannte Sitzhaltung. Der Oberkörper kommt ein wenig hoch und die Arme bleiben gestreckt, was für eine entspannte Ellenbogenposition sorgt.

Schnell merkte ich bei meiner ersten Testfahrt, dass die Hände gar nicht mehr von den Lenkerhörnchen wegwollen, weil sich diese so wunderbar an die Griffe anschmiegen. Auch das Lenkverhalten wird durch die nach innen verlegte Griffposition weitgehend nicht beeinflusst. Es sieht von außen betrachtet zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, aber der Sitzkomfort ist wirklich exzellent. Zudem erreicht man die Bremsen und die Schaltung auch von den Innerbarends aus ohne Schwierigkeiten. Ich kann während der Fahrt die Innerbarends problemlos halten, gleichzeitig meine Bremsen bedienen und schalten. Besonders bei Bergpassagen kann man sich an den Lenkerhörnchen bequem den Berg hochziehen. Auch bei längeren Touren schmerzen die Hände nicht oder verkrampfen, Druckstellen sind auch kein Thema.

Fazit: Den SQlab Innerbars kann man eine definitive Kaufempfehlung mit fünf Sternen de luxe aussprechen und mein vorzeitiges Ostergeschenk entpuppte sich nicht als faules Ei.

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