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Kokopelli

Nein, ich lerne keine neue Fremdsprache. Über den Begriff Kokopelli bin ich gestolpert, als ich Kontakt mit den Entwicklern von „Swisstrailbell“ (kommt noch ein Produkttest in Kürze) hatte. Sie fragten mich, ob ich die Geschichte zu Kokopelli, meinem Maskottchen im Logo, kennen würde. Sie seien große Fans von Moab und erst letzten September den berühmten Kokopelli Trail gefahren. Bis dato wusste ich nicht einmal, dass ich mir als Logo eine geschichtsträchtige Figur gewählt hatte. Also befragte ich das Netz, was sich hinter Kokopelli verbirgt.

Kokopelli ist eine religiöse Figur, als Flötenspieler dargestellt. Er geht auf das Volk der Anasazi und verschiedener prähistorischer Indiandervölker im Südwesten der Vereinigten Staaten zurück. Man findet diese mythische Figur, die halb Mensch und halb Tier ist, auf Felszeichnungen in alten Indianerbehausungen in verschiedener Darstellungsform. Einmal erscheint Kokopelli mit Buckel oder Sack und ausgeprägtem Phallus, ein andermal mit Wanderstock oder Kopfschmuck aus Federn. Dann wieder scheint der Flötenspieler zu seiner Melodie zu tanzen oder eine weibliche Figur zu betören. Oft liegt er auf dem Rücken und strampelt mit den Beinen. Er gilt als Symbol der Fruchtbarkeit, aber auch als Regenmacher. 

Sehr wichtig war nämlich für die Indianer der Glaube daran, dass Kokopelli mit seiner Flöte den Mais und andere Pflanzen wachsen lassen kann. Er wanderte dem Mythos nach von Dorf zu Dorf, um Maiskörner und andere Samen zu verteilen. Seine Aufgabe war es, alle Pflanzen weiter zu verbreiten und dafür zu sorgen, dass keine Nutzpflanze ausstirbt oder gar in Vergessenheit gerät. Durch sein Flötenspiel sollten die die Pflanzen wachsen, aber mit ihr spielte er den dringend notwendigen Regen herbei.

Was hat Kokopelli aber mit Mountainbiken zu tun? Was verbirgt sich hinter dem Kokopelli Trail? Wieso gibt es Moab-Fans? Auch diesen Fragen bin ich nachgegangen. Der Kokopelli Trail gehört zu den härtesten Nüssen unter den Bikepisten. Er umfasst 229 Kilometer von Fruita in Colorado nach Moab in Utah. Unterwegs gibt es wohl nichts, kein Handynetz, nur pure Natur und atemberaubende Panoramen.

Quelle: www.trailforks.com

Viele lange Anstiege und rasante Abfahren in einer epischen Berglandschaft sorgen für reichlich Herausforderung. Worauf man sich aber einstellen muss ist eine gnadenlose Hitze. Abends ist es noch immer über 36° C warm – zur Mittagszeit werden im Juni und Juli problemlos die 40° Celsius erreicht. Kein Wunder flötete Kokopelli nach Regen.

Moab gilt als echtes Mekka von Mountainbikern. Nicht nur der Kokobelli-Trail endet hier, sondern Moab ist auch Ausgangspunkt des durch glatt gespülte Felslandschaft geprägten Slickrock-Trails. Dieser lockt offiziellen Angaben nach jährlich knapp 100000 Mountainbiker nach Moab, die sich an dem 17 Kilometer langen Trail versuchen. Neben dem Slickrock-Trail findet der ambitionierte Mountainbiker aber auch noch den Whole Enchilada vor, der sich aus vielen Singletrails zusammensetzt und auf einer Länge von gut 50 km die La Sal Berge mit dem Colorado River bei Moab verbindet. Der Trail beginnt auf einer Höhe von 3300 Metern und verspricht wohl grandiosen Fahrspaß. Nicht umsonst gehört er zu den abwechslungsreichsten und schönsten Trails der Welt. Neben Mountainbike-Touren gibt es in Moab auch allerlei Outdoor-Spaß wie Rafting, Geländewagen-Touren oder Skydiving.  Abseits der sportlichen Ertüchtigung gibt es in Moab sonst aber keine weiteren Highlights. Mir würde aber schon die Natur als Highlight reichen. Wer weiß, vielleicht finde auch ich mal noch den Weg nach Moab. Auf alle Fälle wird mich dann mein Kokopelli begleiten.

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