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Etappe 7 auf dem Weg nach Hamburg

Das Wetter machte uns heute einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Dauerregen und Eiseskälte (13 Grad).

Die Pension am Ziel (Steinhuder Meer) bei Neustadt hat leider kein Internet. Daher gibt es heute noch keine Fotos von unserer Fahrt durch den Regen.

Nachdem es schon die ganze Nacht über geregnet hatte, erwartete uns heute Morgen ebenfalls Schauerwetter. Ein Lichtblick war das Frühstück in der Pension “Am Mühlenwall”, in der wir in Einbeck übernachtet hatten.  Schon gestern wurden wir ganz herzlich dort empfangen und es war deutlich zu spüren, dass die Gäste der Pensionswirtin sehr am Herzen liegen. Die Unterkunft ist wirklich wärmstens zu empfehlen. 

In Regenkleidung setzten wir die Tour weiter in Richtung Neustadt am Rübenberge frisch gestärkt fort. Aber statt dem Leine-Heide-Radweg zu folgen, wollte Melanie unbedingt über Alfeld fahren. Aber dazu mussten wir mal wieder Bergfahren üben. 14% und 16% lauteten die Angaben auf den Straßenschildern hinsichtlich des Steigungsgrades. Schlimmer war aber die Kälte, der Sprühregen und der Nebel. Alfeld selbst beeindruckte mit tollen Fachwerkhäusern, wobei besonders die Alte Lateinschule von 1610, die heute ein Museum beherbergt, hervorzuheben ist. Diese ist mit zahlreich Schnitztafeln geschmückt. Gegenüber befindet sich ein Tiermuseum, in dem über 100 verschiedene Tierarten aus aller Welt zu sehen sind, darunter vom Aussterben bedrohte Arten wie der Sumatra-Tiger oder Eulenpapageien und der bereits ausgestorbene Tasmanische Beutelwolf. Weltweit soll es nur vier Exponate dieses Wolfes geben. Anschließend fuhren wir wieder bei nach wie vor schlechtem Wetter den Leine-Heideradweg entlang. Allerdings mussten wir eine kleine Umleitung fahren, da bei Alfeld wegen Hochwassers eine Straße abgesackt war. Heute begegneten wir nicht einem einzigen Tourenfahrer. Wer begibt sich  auch schon bei solch einem Schmuddelwetter auf Tour?! Uns lief das Wasser das Gesicht herunter, der Sprühregen stach wie kleine Nadelstiche und die Sicht war durch die Brille mehr als bescheiden. Bei den langsam vom Rand des Helmes herabfallenden Regentropfen konnte ich fast schon meditieren. Am schlimmsten entpuppte sich aber die Kälte, auf die wir nur bedingt kleidungstechnisch eingestellt waren. Etwa 10 Kilometer vor Hildesheim wurden die Wege immer schlechter, das Hinterrad brach uns dauernd aus. Um die Pfützen, die schon so groß wie kleine Seen waren, mussten wir Slalom fahren.  Irgendwann standen wir im Nirgendwo. Um uns herum gab es nur noch Wald und sonst nichts. Die Kälte kroch mehr und mehr in unsere Kleidung. Die Temperatur lag nur noch bei 13 Grad. Zu diesem Zeitpunkt waren wir 67 Kilometer gefahren. Aus Vernunftgründen hörten wir für heute in Hildesheim auf zu fahren. Wir sattelten noch mal 12 Kilometer bei peitschendem Regen und heftigem Wind zur Unterkunft drauf (die Moorstraße entlang vorbei an einem Hochmoorgebiet), sodass wir auf 79 Kilometer insgesamt gekommen sind.

 

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